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Geschichte


Geschichtliches

Adlum wurde erstmals 1194 urkundlich erwähnt, ist jedoch schon als Siedlungen der Zeit der Völkerwanderung nachzuweisen. Unlängst konnte der vorherige Ortsheimatpfleger Peter Kreißig außerdem die Kopie einer Urkunde aus den Archiven des Kloster Loccum präsentieren, in der Adlum unter dem Namen Addenhem genannt und mit der Bischof Heinrich I. dem Kloster eine Hufe Land in der Gemarkung Oedelum überträgt. „Geschehen ist dies am dritten Werktag nach Dyonisis bei einer Brücke Addenhem im Jahre 1253“.

In fränkischer Zeit gehörte Adlum zum Bann Borsum, im späteren Mittelalter zum Domstift Hildesheim. 1361 heißt es. „Allodium und Zehnte in Adlum gehören dem Domprobst“, darüber hinaus hatten andere geistliche Stifte und Klöster wie das Moritzstift, das Kreuzstift und Michaeliskloster und Johannishof in Hildesheim Besitzungen in Adlum, sowie auch das Archediakonat Borsum und der dortige Pastor und die Adelsfamilien von Brabeck und von Dauber. Auch die Margaretenkirche auf dem Moritzberge hatte Ländereien im Ort.

Die weitere Entwicklung des Ortes war eng mit dem Hochstift Hildesheim verbunden. Auch während des wechselhaften und unruhigen Reformationsjahrhunderts waren und blieben Kirche und Dorf mit dem Borsumer Kaspel (Seelsorgeeinheit der Gemeinden Adlum, Borsum, Hüddesum, Hönnersum und Machsum) und den übrigen Stiftsdörfern bis heute katholisch. Hiervon erzählt auch die Geschichte von den tapferen und frommen Frauen Adlums.

Auch das Wappen Adlums geht auf die Verbindung des Dorfes zum Hildesheimer Dom zurück. Es zeigt einen schwarz gehaltenen viereckigen Kirchturm mit breitem, hohem Bogentor auf silbernem Grund. Das Helmdach des Turms ziert ein Kreuz. Es ist das Wappen zweier Hildesheimer Domherren von Wenge, die in den Jahren 1770-1775 die erste Adlumer Kirche erbauten. Der erste, Levin Stephan, war Generalvikar und Dompropst zu Hildesheim und als solcher auch Landherr der Dompropstei, zu der Adlum gehörte. Der zweite, Friedrich Wilhelm, war Archediakon zu Borsum und Adlum und hatte als solcher die Aufsicht über deren Kirchen und Pfarrer zu führen. Beide Domherren starben im Jahre 1780 und wurden, wie noch heute zwei Bronzeplatten zeigen, im Domkreuzgang zu Hildesheim beerdigt.

Aufgrund der fruchtbaren Böden der Hildesheimer Börde und der zu großen Entfernung des Ortes zu Hildesheim und der schlechten Verkehrsanbindung zur Stadt mussten die Dorfbewohner Adlums auf den Feldern rund um ihr Dorf für ihr Einkommen sorgen. Die vielen kleinen bäuerlichen Betriebe zeugen davon. Adlum ist auch heute noch stark landwirtschaftlich geprägt.

Seit 1974 gehört Adlum zusammen mit acht weiteren Orten zur Gemeinde Harsum und hat heute 571 Einwohner (Stand 2019). Adlum belegte Im Rahmen des Landeswettbewerbes „Unser Dorf hat Zukunft“ 2009 belegte Adlum den 3. Platz.

Seit 2010 hat Adlum ein Dorfarchiv. Dieses ist im Dorfgemeinschaftshaus untergebracht. Hier werden alte Bilder/Fotos, Urkunden, Dokumente und Zeitungsartikel zur Dorfgeschichte systematisch und fortlaufend gesammelt. Zur Sammlung gehören auch Adlumer Geschichten und Gedichte sowie die früheren Verwaltungsunterlagen der Gemeinde. Das Archiv kann nach telefonischer Voranmeldung besichtigt werden (siehe Dorfarchiv).


Historische Baulichkeiten

Katholische Kirche St. Georg

Zu finden: Kirchstraße, 31177 Adlum

Die Pfarrkirche St. Georg wurde in den Jahren 1770 bis 1775 erbaut. Wir finden die einschiffige Bruchsteinkirche etwas erhöht gelegen inmitten des Dorfes, von einem Friedhof umgeben.

Schon im 13. Jahrhundert hatte an dieser Stelle eine Kirche gestanden, 1374 wird erstmals ein Geistlicher in Adlum erwähnt. Im Innern der Kirche ist an der westlichen Turmwand ein Kruzifix erhalten geblieben, das auf das Jahr 1250 datiert wird. Es stammt vermutlich aus der nicht mehr existierenden Klosterkirche des von Bischof Godehard (960-1038) gegründeten Bartholomäus-Stifts, einem Pilgerhospital, an das man sich heute in Hildesheim eher unter dem Namen Sülte erinnert.

Bischof Bruning (gewählter, aber nie geweihter Bischof während einer Sedisvakanz von 1115 - 1119) wandelte die Stiftung 1116 in ein Augustiner-Chorherrenkloster um. 1440 wurde das Kloster vom Hildesheimer Chorherren Johannes Busch, einem Windesheimer Chorherren (Kloster Windesheim in Zwolle, Niederlande), reformiert. Im Scheitel des aus Eichenholz geschnitzten Korpus des Kreuzes in St. Georg befindt sich eine durch einen Holzpfropfen verschlossene Reliqiengrube, in der man ein Pergamentblatt von der Hand dieses Reformers Busch vermutet.

In den Jahren 2019 bis 2021 wurde die Adlumer Kirche umfangreich saniert. Seitdem verfügt sie über eine moderne Beleuchtungsanlage, die die Ausleuchtung des Kirchenraumes in unterschiedlichen Lichtstimmungen möglich macht. Durch eine ebenfalls modernisierte Beschallungsanlage können Gottesdienste bei Bedarf auch nach außen übertragen werden. Eine neue Heizung ermöglicht eine einzeln regelbare Beheizung der Kirchenbänke.

Durch eine Privatspende konnte die barocke Wandbemalung über einem der Kirchenfenster freigelegt werden. Außerdem wurden Bilder, Altar, Holzfiguren und Orgelinneres gereinigt und die Innenwände des Kirchenraumes neu gestrichen. Endgültig abgeschlossen wird die Renovierung der St.-Georg-Kirche mit einem Außenanstrich 2022.

Zwei denkmalgeschützte Hofanlagen

Hofanlage Karl Lübbers-Paal, zu finden in der Brinkstraße, und Hofanlage Hans-Friedrich Henze, zu finden in der Ahstedter Straße

Bei den genannten Hofanlagen/Gutshöfen handelt es sich um für die Gegend typische Dreiseithöfe (u-förmig angelegte Hofanlagen). Beide Höfe sind denkmalgeschützt und werden noch bewirtschaftet.


Spuren von historischen Produktionsstätten

Altes Backhaus, Schmiede, Gaststätte und Prüßmühle

In Adlum sind heute keine Handwerksbetriebe oder Geschäfte mehr ansässig. Allerdings hat es in der Vergangenheit im Ort einige Handwerksbetriebe gegeben, an die sich die Bevölkerung erinnert und auf die an unterschiedlichen Standorten des Dorfes durch Informationstafeln aufmerksam gemacht wird.

So erfahren Interessierte einiges Wissenswertes über die Geschichte des alten Backhauses (Kirchstr. 14), der ehemaligen Gaststätte Gentemann (Am Teich), der ehemaligen Tischlerei Johannes Köhler (Am Teich), einer Schmiede (Brinkstr. 20), der ehemaligen Gaststätte Nöhren (Kirchstr. 23) und der Prüßmühle am Bruchgraben (Informationstafel an der Brücke des Feldweges zwischen Adlum und Rautenberg). Ein Blick durch die Fenster der entsprechenden Gebäude vermittelt einen Eindruck von Leben und Arbeit der dort ehemals tätigen Menschen. Auch die alte Dorfschule hat eine Informationstafel erhalten. Dieses Gebäude dient heute als Dorfgemeinschaftshaus.